IOTA genießt gerade in Deutschland besondere Aufmerksamkeit, denn die IOTA Stiftung hat ihren Sitz in Berlin. Das Kryptojahr 2020 hielt für IOTA eine ganze Reihe von bemerkenswerten Ereignissen bereit – aber nicht nur positive.
Für Dich als Anleger ist die Kursentwicklung üblicherweise wichtigster Wegweiser, um über Investments in eine Kryptowährung zu entscheiden. IOTA hat diesbezüglich ein schwaches 2020 hinter sich. Zum Jahresanfang notierte MIOTA bei um 0,20 US-Dollar und hat seitdem kurze Ausreißer über die Marke von 0,30 US-Dollar nicht nachhaltig bestätigen können.
Die im Vergleich zu Bitcoin (BTC) und Gesamtmarkt enttäuschende Kursentwicklung von IOTA hat ihre Gründe – und dürfte einer der Faktoren dafür gewesen sein, dass 2020 bei IOTA mit einem Knall endete: Mitgründer und Vorstandsvorsitzender David Sønstebø musste am 10. Dezember seinen Hut nehmen. Der Aufsichtsrat der IOTA Stiftung beschloss einstimmig, dass die Zeit von Sønstebø abgelaufen ist. Was war vorher so alles vorgefallen?
Das Debakel mit der offiziellen Trinity Wallet
Schon Mitte Februar musste IOTA erleben, wie aus dem Vorzeigeprojekt der offiziellen Trinity Wallet ein Fiasko wurde. Denn die Implementierung der Möglichkeit, aus der Trinity Wallet heraus direkt IOTA gegen Fiat kaufen zu können, war nicht ausreichend auf Sicherheitsaspekte hin geprüft worden. Infolge dessen stand das Mainnet bei IOTA fast einen Monat still, es konnten keine Transaktionen getätigt werden. Zwar versuchte die IOTA Stiftung, die Schuld auf den externen Finanzdienstleister abzuwälzen – doch im Gedächtnis bleibt: IOTA war lange Wochen down und entsprechend groß der Vertrauensverlust. David Sønstebø hat zwar versprochen alle Opfer des Hackerangriffs selbst zu entschädigen, doch diese Versprechung blieb nur heiße Luft.
Der übertriebene Optimismus in Sachen Coordicide
Zum Jahresbeginn hatte die IOTA Stifung noch Hoffnung darauf gemacht, in 2020 unter dem Projektnamen Coordicide die Abkehr vom zentralen Koordinator zu bewerkstelligen. Damit soll das Tanglenet von IOTA dezentral und zu einer echten Blockchain werden. Der zentrale Koordinator war die Notbremse bei der erheblichen Sicherheitslücke in der Trinity Wallet – aber er bleibt unbeliebt. Ende 2020 ist Coordicide immer noch in weiter Ferne und damit auch IOTA 2.0. Was sich aber immer deutlicher beweist: Die IOTA Stiftung hat die Zeitpläne bei der technologischen Weiterentwicklung nicht im Griff.
Die Zweifel an den IOTA-Gründern
Schon im Februar 2020 bekriegten sich die IOTA-Gründer Sergey Ivancheglo (CFB) und David Sønstebø in aller Öffentlichkeit. CFB stieg bei IOTA aus und hinterließ verbrannte Erde, Sønstebø machte weiter und wusste so machen Geldfluss nicht recht zu erklären. Auch frühe Investoren bei IOTA fühlen sich betrogen. Zudem machte ein Anonymus „Hund“ von sich reden und begann, all die Merkwürdigkeiten bei IOTA und dem Spitzenpersonal systematisch aufzulisten. An transparenter Aufklärung der teils heftigen Vorwürfe beteiligte sich die IOTA Stiftung kaum bis gar nicht. Das der Aufsichtsrat mit dem Rausschmiss von Sønstebø bis zum Jahresende zögerte, bleibt auch im Nachhinein schwer nachzuvollziehen.
Chrysalis aka IOTA 1.5 kommt langsam in die Gänge
Es hätte das Jahr für Chrysalis bei IOTA werden können, denn als Zwischenschritt vor Coordicide sollte IOTA 1.5 bereits die Leistungsfähigkeit des Netzwerks deutlich erhöhen. Doch bei Chrysalis wurde nur Phase 1 live geschaltet und das Projekt nicht wie angekündigt in 2020 abgeschlossen. Selbst an kommunizierten Leistungsverbesserungen durch Chrysalis Phase 1 gibt es fachlich begründete Zweifel. Kurzum: Mit offenen Fragen bei Chrysalis geht IOTA auch in das Kryoptojahr 2021 und die Hypothek lastest so zusätzlich auf Coordicide.
IOTA Stiftung findet neue Partner und Aufgaben
Besser lief es für IOTA überall da, wo man seine Expertise in internationale Projekte einbringen konnte. Auf EU-Ebene fand IOTA Anerkennung und Geld für seine Beiträge bei Pilotprojekten für Smart Cities und nachhaltigen Bergbau. In Wien wurde IOTA an die Uni berufen, in Japan für Infrastrukturprojekte nachgefragt. Solche Erfolgsmeldungen belegen: Beim Thema IoT (Internet der Dinge) mischt IOTA international vorne mit und kann sein Grundkonzept praktisch beweisen. Zum Ärger von Anlegern aber ist dabei fast nie von MIOTA als integrierter Kryptowährung die Rede.
Stillstand bei IOTA kostet Sønstebø den Posten
Die Gemengelage bei IOTA in 2020 führte nicht nur bei Anlegern zu wachsender Unzufriedenheit, auch intern waren die Probleme nicht mehr wegzuleugnen oder auszusitzen. Dies alles mündete in der Entlassung von Sønstebø, dem öffentlichen Gesicht von IOTA. Ein Neuanfang unter der Führung des Norwegers war für Aufsichtsrat und Vorstand der IOTA Stiftung offensichtlich nicht mehr vorstellbar. Eine einvernehmliche Trennung war die folgenschwere Entscheidung sicherlich nicht. Doch viele hoffen, dass IOTA ohne Sønstebø in 2021 zurück in die Spur findet.
Ausblick 2021 für IOTA
Die technologischen Aufgaben mit Chrysalis (IOTA1.5) und Coordicide (IOTA 2.0) werden sich in 2021 nicht von selbst lösen. Konzentrierte Entwicklungsarbeit steht dort intern an, die auch Auswirkungen auf das Bestreben hat, IOTA als Industriestandard anerkennen zu lassen. Firefly als Nachfolger der Trinity Wallet könnte schon früh in 2021 für neues Vertrauen sorgen. Wer hingegen Sønstebø nachfolgen soll, war Mitte Dezember 2020 noch offen.
Aber das Jahr hat in aller Deutlichkeit gezeigt: Bei IOTA droht jederzeit Ungemach auch von innen und die Konkurrenz schläft nicht. Ob MIOTA sich auf einen Aufwärtstrend einstellen darf? Aus den TOP 30 der nach Marktkapitalisierung wichtigsten Kryptowährungen musste sich IOTA 2020 verabschieden und der Altcoin braucht mehr als Pilotprojekte und Ankündigungen, um ein wertbeständiges Comeback anzugehen.
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Hallo Frank,
Danke, gut zusammengefasst.
Für mich war es schwer nachvollziehbar, dass David noch so lange im Amt war. ich hatte schon Mitte 2020 damit gerechnet.
Die Kursentwicklung ist für mich zweitrangig… muss aber kommen… ich sehe das als Investor (in diesem Fall) und nicht als Trader oder Spekulant… und hier kommen wir zum zweiten (aus meiner Sicht) Prpblem. Das ist das Volumen und die Handelbarkeit. 2021 muss zum Ziel haben
– klare Ausrichtung (Führung!)
– klare Kommunikation ( alle sprechen die gleiche Sprache)
– Vertrauen aufbauen ( das muss besser werden, wir sind keine Pommesbude)
– Timelines die eingehalten werden
– Firefly muss laufen
– wie wird bei den vielen guten Ansätzen und Projekten Miota integriert
– Ziel muss es sein, wieder in die Top 10 zu kommen
Ich bin gut in Iota investiert und bin für 2021 positiv gestimmt, denn ich wüsste nicht, was uns jetzt noch auf die Füße fallen sollte. Von der Idee und den Zielen bin ich zu 100% überzeugt.
danke an dich, dass Du Dir die Zeit genommen hast, das in dieser Art zusammenzufassen.
Alles Gute und bleibe gesund
Pit